Money, Money, Money, .....
Dezember 1997
Statt planiert und Golfbahnen gebaut werden im nächsten Jahr die Böden weiter landwirtschaftlich bestellt: In Lipperswil, wo eine 100-Hektaren-Golfanlage gebaut werden soll, sind zwar die Pläne ausführungsreif parat, nicht aber potente Investoren in Sicht. «Wir haben die Finanzierung nicht 'auf dem Schlitten'», räumt Initiant Roman Ochsner ein.
So werden die Bauern, die das lukrative Geschäft witterten und auf Pachtzinseinnahmen hofften, einstweilen wieder ihre Furchen ziehen.
Risikoscheue Investoren
Die Promotoren des Golfplatzes Lipperswil um Roman Ochsner spüren eisigen Wind um sich pfeifen: Das Projekt liegt zwar ausführungsreif in der Schublade, der Generalunternehmer ist zur Hand, Verträge sind entweder abgeschlossen oder vorbereitet. Doch ohne Investoren droht die geplante Golfanlage im thurgauischen «Florida-Dreieck» neben dem Freizeitpark Connyland eine Fata Morgana zu bleiben. Verhandlungspartner scheuen bisher das Risiko auf den Zug aufzuspringen. Dies, nachdem vor just einem Jahr die meisten politischen und zonenrechtlichen Hürden ausgeräumt worden waren.
Mitgliederpott leer
Auch die Bereitschaft potenzieller Mitglieder ist vage: Mit Anfragen würde zwar «laufend Interesse bekundet». Mehr aber nicht: Der Pott, der mit 7 Millionen Franken von zukünftigen Mitgliedern über verschiedene gestufte Beitrags-Beteiligungsvarianten gespiesen werden soll, ist noch praktisch leer.
Hoffen im Konjunktiv
Laut nachgedacht hat Ochsner auch schon darüber, die Studios als spätere Ausführungsetappe nachzuschieben. «So könnten wir mit 16 bis 17 Millionen Franken wohl den Rank finden und die Studios in die Werbung bringen, wenn wir konkret mit einer Nachfrage rechnen könnten.»
Banken zurückhaltend
Nicht nur das Investitionsklima ist frostig. Auch die Banken hüten sich, Millionen ins Land zu «verlochen». Eines ist zumindest sicher. Ohne potente Investoren machen Banken nicht mit. Der Förderverein will bei seinem Finanzierungsmodell immerhin auf Hypotheken in der Grössenordnung von 11 Millionen Franken bauen.
1997 normal ansäen
Langsam ungeduldig geworden sind inzwischen auch die Bauern, die ihr Land für die hundert Hektaren beanspruchende Anlage herzugeben bereit sind und noch nichts von einem lukrativen Geschäft sehen. 1996, spätestens 1997 sollten die Golfbälle fliegen, hat man ihnen erklärt. Auf grössere Pachtzinseinnahmen können sie in absehbarer Zeit jedenfalls noch nicht hoffen. «Wir haben den Bauern gesagt, sie könnten das Land 1997 normal bestellen und ansäen. Falls die Finanzierung steht, wäre mit der Egge dann schnell alles vorbereitet.»